Wenn man im Internet so liest, was nach einem Jahr Autorentätigkeit auf Eduki (finanziell) schon so möglich ist kommt man ins Staunen. Mit mehreren hundert Produkten werden teilweise tausende von Euro erwirtschaftet. Davon bin ich nach einem Jahr absolut meilenweit entfernt.
Was man natürlich nicht weiß ist, wie viel Zeit und Energie diese Autoren in ihre Tätigkeit gesteckt haben und auch nicht, über welche Vorerfahrungen sie schon verfügten. Auch wenn ich eine solche Erfolgsgeschichten nicht vorzuweisen habe, auf der individuellen Ebene hat sich definitiv viel getan innerhalb diesen Jahres.
Denn wenn ich an meine allerersten Produkte denke, fällt mir ein (und es schüttelt mich fast ein bisschen, wenn ich daran denke), dass ich dachte, dass ich jedes verwendete Bild selbst zeichnen müsste (Wenn ich nicht jedes einzeln kaufen wollen würde). Und das habe ich dann auch getan. Abgesehen davon, dass ich es überhaupt nicht kann, war der Vorgang auch technisch gesehen eine Katastrophe. Eigentlich war mir das von vorne herein klar, nur ist das aus der „Not“ heraus entstanden. Glücklicherweise habe ich ziemlich am Anfang dann die anderen Wege entdeckt, wie man an Bilder kommen kann. Doch richtig „angekommen“ fühle ich mich bei diesem Thema noch immer nicht. Es gibt also auch nach einem Jahr noch einige Baustellen. Aber dazu später.
Meine Eduki-Finanzen:
Schaut man auf mein Autoren-Profil, so werden einem ca. 300 Produkte angezeigt, wobei ich diese Zahl mittlerweile (zumindest ein kleines bisschen) für eine Mogelpackung halte, denn manche Produkte sind nur „Mittel zum Zweck“ für ein Materialpaket (Zum Beispiel kann man bei Materialpaketen kein Zusatzmaterial/keine Zusatzinformationen hochladen, weshalb man die Planung einer Einheit (Unterrichtsplanung) als eigenständiges Material hochladen muss, obwohl ich behaupten würde, dass man damit ohne die dazu passenden Arbeitsblätter etc. nichts anfangen kann). Auch wird ja jedes Materialpaket als „neues“ Material gezählt, was die Zahl auch noch etwas erhöht.
300 Materialien- das ist die eine Zahl. Aber wie viele davon haben sich auch verkauft? Das ist die andere Zahl und vielleicht etwas realistischer und ernüchternder: 157 und 50 davon wiederum nur ein einziges Mal.
Manches habe ich zu einem ungünstigen Zeitpunkt hochgeladen (nach oder am Ende der Saison). Hier besteht noch die Möglichkeit, dass sich die Produkte zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen. Manche sind und bleiben aber schlicht Ladenhüter.
Zweifelsohne: Meine „Nische“ habe noch nicht gefunden, habe mich stattdessen in alle möglichen Bereiche (zumindest in denen, die ich mir zugetraut habe) ausprobiert. Vielleicht wird ein zweites Jahr Eduki-Arbeit hier mehr Klarheit schaffen.
Mit diesen 157 verkäuflichen Produkten bin ich jetzt zuletzt auf monatliche Einnahmen von ca. 150 Euro gekommen.
Also die Frage, die zumindest ich mir immer mal wieder zwischendurch gestellt habe: Lohnt sich der Aufwand überhaupt?
Herzensprojekte und Zeitaufwand
Wenn man bei manchen Produkten den Aufwand sieht, können einem da schon Zweifel kommen. Gerade bei „Herzensprojekten“, die sich nicht verkaufen. So habe ich zum Beispiel eine Weihnachtsgeschichte geschrieben, die ich für die Adventszeit zum täglichen Vorlesen nutzen möchte. Die Idee zu der Geschichte lief mir einfach über den Weg. Die Geschichte zu schreiben, nahm dann aber doch einiges an Zeit in Anspruch, weshalb ich (auch wenn die Idee noch im Winter entstand) erst im Sommer damit fertig war und sie auch zu diesem Zeitpunkt hochlud. Passend zu der Geschichte, wollte ich zu jedem Kapitel ein Arbeitsblatt haben- Allerdings – weil die Geschichte meiner Meinung nach viel Nachdenkpotential bietet- in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Für das Erstellen dieser drei Arbeitsblätter (inklusive Lösungen) brauche ich jeweils eine Stunde. Hochgerechnet auf die Anzahl der Kapitel und mit einem einigermaßen fairen Stundenlohn, käme hier ein Verkaufspreis heraus, den definitiv keiner bezahlen würde. Oder aber ich bräuchte ungewöhnlich hohe Verkaufszahlen. Gerade bei solch einem „Herzensprojekt“ versuche ich aber erst gar nicht wirklich zu rechnen. Sonst würde man es wahrscheinlich gleich lassen, zumal es die „Chance“ gibt, dass sich das Produkt so null und gar nicht verkauft und dann müsste man auch damit „klarkommen“.
Die Frage, ob es sich gelohnt hat, lässt sich (für mich zumindest) nach einem Jahr also noch nicht beantworten.
Aufgeben werde ich erst mal nicht. Stattdessen sehe ich eine ganze Reihe an Verbesserungspotentialen, die das nächste Jahr in Anspruch nehmen werden:
· Thema „Sozial Media“: Das ist in meinem Fall ein Desaster, denn das Instagram-Profil findet definitiv keinerlei Beachtung (Was auch kein Wunder ist, wenn man bedenkt wie UNFASSBAR viele Lehrer-Profile es auf Instagram gibt). Hier die Bekanntheit zu erreichen, dass Leute einem WIRKLICH folgen (und nicht nur mal…versehentlich???...auf „folgen“ geklickt haben)- für mich noch ein Rätsel, wie man das erreichen kann. Jeder Gutscheincode, den ich bisher dafür erstellt habe ist ins Leere gelaufen. Keiner wurde genutzt. Folglich gibt es wohl keine Schnittmenge zwischen den Menschen, die von meiner Eduki-Seite etwas downloaden oder kaufen und denjenigen die mir auf Instagram folgen. Merkwürdig, aber scheinbar Fakt.
· Bilder, Gestaltung von Arbeitsblättern &Co: Ein riesiger Fortschritt war definitiv die Nutzung von Canva. Ich mache mittlerweile sehr viel damit, nutze aber nach wie vor Word. Warum? Weil ich mich damit auskenne, noch keine richtige Alternative gefunden habe UND: Wenn man es zum Download anbietet, ist es noch veränderbar und das ist mir als Käufer oft wichtig. Damit zusammen hängt wiederum die Verwendung von Bildern. Neue, passende und abwechslungsreiche Bilder zu finden, damit will ich mich in Zukunft noch mehr befassen.
· Einheitlichkeit: Innerhalb diesen Jahres habe ich bei der Materialgestaltung so oft Änderungen vorgenommen, dass man von Einheitlichkeit wirklich nicht sprechen kann. Voraussetzung dafür wäre ja auch, dass mir ein Design so gut gefallen würde, dass ich mich dauerhaft darauf festlegen könnte. Schwierig, aber in den nächsten Monaten muss das definitiv noch geschehen. Schwere Entscheidungen stehen an ;D
Und mit all dem zusammen, hängt das Problem „Zeit“. Wann habe ich Zeit? Wofür nehme ich Zeit? Welches Projekt ist das wichtigste, vielversprechendste, etc. etc. Ob ich da im folgenden Jahr den Bogen rausbekomme. Ich weiß es noch nicht.
Wir werden sehen.
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